Der Maler und sein Motiv

Als gebürtiger Mellauer verfolge ich mit großer Besorgnis die Entwicklungen rund um den geplanten Kies- und Gesteinsabbau am Fuße der Kanisfluh. Der Gedanke an eine derartige Verwüstung dieser Landschaftsidylle ist für mich unerträglich. Das Anrecht der Bevölkerung auf ein intaktes Naherholungsgebiet und auf den Erhalt einer bisher ­glücklicherweise unverschandelt gebliebenen, schönen Naturlandschaft sollte über individuellen Geschäftsinteressen stehen!

Ich möchte in diesem Zusammenhang den bekannten Mellauer Künstler und ­Hochschulprofessor Hubert Dietrich (1930–2006) zitieren, für den dieser imposante Berg ein beliebtes Motiv gewesen ist: „Ich musste die Erfahrung machen, dass Motive etwas ungeheuer Bedrohtes sind. Als einziges, ganz gesichertes Motiv sehe ich die Kanisfluh an. Ich glaube, es würden alle Mellauer auf die Barrikaden gehen, wenn es technisch möglich wäre, sie zu entfernen und dieses Vorhaben auch ausgeführt werden sollte.“ [Dietrich, ­Margarete: Hubert Dietrich. Die Liebe zur sichtbaren Welt, Bregenz: Vorarlberg Museum, 2016, S. 10].

Leider hat sich der Künstler in seiner ­Einschätzung geirrt. Wenn auch die Kanisfluh durch das geplante Vorhaben nicht entfernt werden würde, so hinterließe dieser Eingriff doch für Jahrzehnte eine hässlich klaffende „Wunde“.

Wolfgang Felder,
Dornbirn

Quelle

NEUE Leserbrief

 

Kanisfluh als ­Motiv eines Malers

Als gebürtiger Mellauer verfolge ich mit großer Besorgnis die Entwicklungen rund um den geplanten Kies- und Gesteinsabbau am Fuße der Kanisfluh. Der Gedanke an eine derartige Verwüstung dieser Landschaftsidylle ist für mich unerträglich. Das Anrecht der Bevölkerung auf ein intaktes Naherholungsgebiet und auf den Erhalt einer bisher glücklicherweise unverschandelt gebliebenen schönen Naturlandschaft sollte über individuellen Geschäftsinteressen stehen!

Ich möchte in diesem Zusammenhang den bekannten Mellauer Künstler und Hochschulprofessor Hubert Dietrich (1930–2006) zitieren, für den dieser imposante Berg ein beliebtes Motiv gewesen ist: „Ich musste die Erfahrung machen, dass Motive etwas ungeheuer Bedrohtes sind. Als einziges, ganz gesichertes Motiv sehe ich die Kanisfluh an. Ich glaube, es würden alle Mellauer auf die Barrikaden gehen, wenn es technisch möglich wäre, sie zu entfernen und dieses Vorhaben auch ausgeführt werden sollte.“ Leider hat sich der Künstler in seiner Einschätzung geirrt. Wenn auch die Kanisfluh durch das geplante Vorhaben nicht entfernt werden würde, so hinterließe dieser Eingriff doch für Jahrzehnte eine hässlich klaffende Wunde.

Wolfgang Felder,
Klaudiastraße, Dornbirn

Quelle

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