Kanisfluh-Aussendung sorgt für Verwunderung

Die Grünen frohlockten am Montag bereits: „Es ist erfreulich, dass die Betreiberfirma Rüf eingesehen hat, dass die Kanisfluh der falsche Standort für den Kiesabbau ist und damit unserer Argumentation gefolgt ist“, ließ Wirtschaftssprecherin Sandra Schoch in einer Presseaussendung unter dem Titel „Kanisfluh-Kiesabbau vom Tisch“ wissen – und sorgte damit für allgemeine Verwunderung. „Das Projekt ist noch nicht vom Tisch. Der Antrag liegt nach wie vor bei der Behörde“, sagte Wirtschaftslandesrat Karlheinz Rüdisser (ÖVP) auf VN-Anfrage. Auch Christoph Rüf ist davon nichts bekannt; der Standort bei der Kanisfluh sei nach wie vor eine Variante.

Alternativen prüfen

Die Pläne der Firma Rüf, in Schnepfau, am Fuße der Kanisfluh, Kies abzubauen, hatten im Vorjahr ordentlich Staub aufgewirbelt. Mahnfeuer wurden entzündet. Die Bürgerinitiative „Üsa Kanis“ sammelte über 4000 Unterschriften gegen das Projekt. Seit einem VN-Stammtisch im August 2017 ist die Landesregierung gemeinsam mit der Wirtschaftskammer damit beschäftigt zu erheben, wie viel Kies in Vorarlberg pro Jahr benötigt wird und wie viel die bereits bewilligten Abbaustätten abdecken könnten. Konkrete Zahlen sollen bis Mitte des Jahres vorliegen. Gleichzeitig läuft die Suche nach Alternativ­standorten. Während sich jener an der Künzel als geologisch schwierig erwies und sich jener in Schwarzenberg im Grundwasser-Einzugsgebiet befindet, zeichnet sich laut Rüdisser nun ein Favorit ab. Man sei derzeit intensiv damit beschäftigt, mit verschiedenen Sachverständigen einen Standort in unmittelbarer Nähe des Rüf-Firmensitzes in Au zu prüfen und abzuklären, ob das Projekt genehmigungsfähig ist. Parallel dazu könnten aus der Bregenzerach rund 5000 Kubikmeter pro Jahr gewonnen werden. VN-ger

Quelle

VN Bericht