Parlamentarische Anfrage zu brisanten Schreiben

Grüne Abgeordnete wollen Informationen über tatsächlichen Kiesbedarf im Bregenzerwald.

Ohne Kiesabbau an der Kanisfluh wäre die Versorgung in der Region nicht mehr zu gewährleisten, argumentiert die Betreiberfirma Rüf ihr umstrittenes Ansinnen, am Fuße des Berges Kies zu gewinnen. Die Vorräte seien zur Gänze erschöpft, heißt es weiter. Am VN-Stammtisch bezweifelte der Schnepfauer Bürgermeister Robert Meusburger indes diese Darstellung. Für ihn sei keinesfalls erwiesen, dass es neuen Abbau brauche.

Ausgerechnet ein Schreiben der Baufirma Rüf aus dem Jahr 2010, das den VN exklusiv vorliegt, spielt jetzt den Gegnern in die Hände. Die Sachverhaltsdarstellung wurde am 5. Februar im Zusammenhang eines damals geplanten Kiesabbaus eines anderen Antragstellers in der Parzelle Gruben der Gemeindevertretung von Au übermittelt. Wörtlich heißt es im Schreiben: „Durch das Hochwasser von 2005 und der dazu erforderlichen Verbauungen der Bregenzerache im Raume Hinterbregenzerwald ist ein Überschuss an Kiesmaterial vorhanden, daher ist ein zusätzlicher Kiesabbau aus derzeiger Lage nicht erforderlich.“ In dem Schreiben wird auch auf negative Folgen im Falle einer Genehmigung hingewiesen.

Dass sich innerhalb von sieben Jahren die Bedarfssituation ändern kann, erscheint möglich. Grünen-Abgeordnete, die von der Existenz eines weiteren Schreibens der Firma Rüf im selben Jahr an die Vorarlberger Landesregierung erfahren haben, wollen es jetzt dennoch genauer wissen und haben eine parlamentarische Anfrage an den zuständigen Landesrat Johannes Rauch eingebracht. Konkret wollen Christoph Metzler, Adi Gross und Sandra Schöch etwa wissen, welche Gewinnungsstätten im Bregenzerwald betrieben werden, wie lange und mit welchem Abbauvolumen diese genehmigt sind. Auch über mögliche Exporte des Rohstoffs ins Ausland wollen die drei Abgeordneten nähere Informationen. Und sie wollen wissen, ob in dem Schreiben der Baufirma Rüf darauf hingewiesen wurde, dass aufgrund des Überschusses an Material in der Region große Mengen von der Talschaft in Richtung Rheintal abgeführt werden müssten.

Quelle

VN Bericht