„Üsa Kanis“: 4.087 Unterschriften übergeben

Die Bürgerinitiative „Üsa Kanis“ hat Landeshauptmann Markus Wallner (ÖVP) am Dienstagvormittag genau 4.087 Unterschriften gegen den Kiesabbau am Fuß der Kanisfluh überreicht. Sie will die Kanisfluh in ihrer Natürlichkeit erhalten.

Für die Bregenzerwälder Bevölkerung sei die Kanisfluh etwas ganz besonderes, sagte „Üsa Kanis“-Sprecher Markus Zwischenbrugger anlässlich der Unterschriftenübergabe. „Es ist nicht nur ein Denkmal, ein Wahrzeichen, es ist auch ein Werbeträger für die ganze Region.“ Zwischenbrugger stellte aber auch klar, dass die Initiative nicht gegen Kies- und Steinabbau sei, selbiger sei für die Wirtschaft wichtig: „Aber bitte nicht an diesem Standort.“

Landeshauptmann Wallner sicherte zu, dass zuerst alle Daten und Fakten über den Bedarf und mögliche Alternativstandorte auf den Tisch kommen, bevor weitere Entscheidungen getroffen werden. Ähnlich hatte sich Wallner zuletzt gegenüber dem ORF Vorarlberg geäußert. Das Unternehmen Rüf will an der Nordseite der Kanisfluh in 30 Jahren 800.000 Kubikmeter Gestein abbauen.

„Üsa Kanis“ läuft seit Monaten Sturm gegen das Projekt. Allein in den ersten drei Wochen verzeichnete die Website der Initiative rund 15.000 Zugriffe. An einer Lichterkette auf dem Grat der Kanisfluh, die „Üsa Kanis“ gemeinsam mit dem Alpenschutzverein, dem Alpenverein und dem Naturschutzbund veranstaltete, beteiligten sich etwa 400 Personen.


Photos © 2017 berge.at

Quelle

Kunstausstellung „Üsa Kanis“

Um die ganz besondere, unantastbare Schönheit und einzigartige Bedeutung der Kanisfluh bewusst zu machen, gab es in den letzten Wochen eine Kunstausstellung in Mellau. Inmitten der Gemälde, Radierungen, Fotografien und Skulpturen von Hubert Dietrich, Franz Gassner, Herbert Albrecht, Ulrike Maria Kleber, Erich Smodics, Albrecht Zauner, Hanno Metzler und anderen fand kürzlich die Finissage statt. Alpenschutzverein, Alpenverein und Naturschutzbund veranstalteten zusammen mit der Bürgerinitiative „Üsa Kanis“ eine Lesung mit Musik.

Die aus Au stammende Mundartdichterin Birgit Rietzler stellte ihre Gedichtauswahl unter den Titel „Natürlich bin ich für die Natur, aber …“. Ihre heitere, nachdenkliche, spöttische, poetische Art begeisterte ebenso wie die Beiträge von Katharina Felder (mit Wälder Wurzeln) am Fagott. Der warme Ton ergänzte perfekt die melodiöse Mundart des hinteren Bregenzerwaldes.

Die zahlreiche Zuhörerschaft war fasziniert von den Darbietungen im stimmigen Ambiente mit den Kunstwerken im ausgebauten Stall des alten Bregenzerwälderhauses in der Mellauer Klaus. In bester Stimmung saß man abschließend noch zu einem richtigen Bregenzerwälder „Reas“ beieinander.

Fotos von Felder Manfred berge.at

VN Bericht

Lichterkette auf dem Grat der Kanisfluh

Alpenschutzverein, Alpenverein und Naturschutzbund haben sich in Kooperation mit der Bürgerinitiative “Üsa Kanis“ zusammengeschlossen und haben am 22.07. bei Sonnenuntergang die Lichterkette auf dem Grat der Kanisfluh entzündet. Bei besten Wetter- und Sichtverhältnissen haben sich ca. 400 Interessierte die Mühe gemacht, um auf der gegenüberliegenden Schnepfegg sich dieses einmalige Ereignis anzuschauen. Die Besucher wurden mit herrlichen Alphornklängen von Pius Feurstein herzlich empfangen. Durch einleitende Worte über diese Aktion und die Bürgerinitiative “Üsa Kanis“ wurden alle Anwesenden von Franz Ströhle und Markus Zwischenbrugger informiert.

Die Lichterkette war über weite Teile des Bregenzerwaldes zu sehen und wurde hier wieder ein ausdrückliches Zeichen für den Erhalt des Wahrzeichen und Denkmales, der Kanisfluh, gesetzt. Mit diesem Mahnfeuer wird gegen das geplante Kiesabbauprojekt am Fuße der Kanisfluh vorgegangen, da die Kanisfluh als “heiliger Berg“ im Bregenzerwald und von ganz Vorarlberg gilt. Es gibt keinen Berg in der Region, über den mehr Sagen, Mythen, Geschichten und Lieder geschrieben wurden, als über “Üsa Kanis“.

Unter den Anwesenden waren u.a. auch Architekt und Russ-Preis-Träger Hermann Kaufmann, Landtagsabgeordnete und Vize-Bürgermeisterin von Bregenz Sandra Schoch, Obmann des Albenschutzvereines Franz Ströhle und die Vertreter der Bürgerinitiative “Üsa Kanis“ Markus Zwischenbrugger und Lothar Kündig. Rainer Schlattinger als Obmann des Alpenvereines Vorarlberg war auf dem Grat der Kanisfluh und hat die ganze Aktion vor Ort geleitet.